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Blumen von weit her: Wie FM Group an einer Lieferkette arbeitet, die stimmt

Dienstag 25 November 2025

Viele Verbraucher und Floristen betrachten Importblumen kritisch. In Teil 1 haben wir gesehen, wie dieses Bild oft durch Vorfälle geprägt wird, die in den Medien große Aufmerksamkeit bekommen. „Aus der Nähe“ gilt dabei automatisch als besser. Die Realität? Viel differenzierter.

Neuer Boden, gleiche Leidenschaft

Tatsächlich wird der lokale Anbau immer weniger selbstverständlich. „In Europa haben wir aufgrund von Platzmangel nicht genug Fläche, um die Nachfrage zu decken“, sagt Niels Glas, Importmanager bei FM Group. „Und viele niederländische Züchter haben keine Nachfolge. In Spanien und Portugal entstehen neue Produktionsstandorte, und auch Israel, Kenia und Ecuador spielen eine größere Rolle. Das ist keine Bedrohung, sondern eine logische Verschiebung in einer globalen Kette.“
Auch verschiebt sich die Kette weiter nach Süden. „Flüge über Madrid sind manchmal effizienter als über Amsterdam. Weniger Umstiege, geringere Kosten, kürzere Routen. Davon profitiert am Ende der Kunde.“

Kürzer und intelligenter reisen

Die Blumenbranche ist nicht mehr die gleiche wie vor zwanzig Jahren. „Die Idee, dass alle Blumen noch über die Niederlande laufen, ist überholt“, erklärt Glas. Direkte Verbindungen vom Züchter zum Kunden werden immer häufiger. Ein wachsender Teil der Blumen fliegt nicht mehr über Schiphol, sondern direkt nach Deutschland, in die USA oder nach Australien.

Blumen reisen häufig in Passagiermaschinen oder gemeinsam im Frachtverkehr; Flugzeuge fliegen selten nur für Blumen. Zudem wird der Transport per Schiff aktiv getestet. Das Container-Volumen ist enorm, wodurch die Emissionen pro Blume deutlich geringer sind als beim Lufttransport. Glas: „Die ersten Testsendungen aus Südamerika liegen hinter uns. Ist das die Lösung? Nein, und nicht jede Blume hält das aus. Aber wir suchen ständig nach Verbesserungen. Die Kette wird kürzer, intelligenter und, letztendlich, sauberer.“

Fortschritt vs. Gefühl

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Blick auf Importware verändert. „In den 80er- und 90er-Jahren wurden viel mehr Pflanzenschutzmittel eingesetzt, aber niemand sprach darüber. Heute sind die Anbaumethoden in vielen Exportländern weiter entwickelt: sauberer, nachhaltiger, besser kontrolliert. Gleichzeitig sind die Kunden kritischer geworden.“ Das Stigma, Importblumen seien „voller Chemie“, passe laut Glas nicht mehr in die Zeit. „Und in den FM Group-Webshops können Kunden auch bei Importblumen nach nachhaltigen Produkten filtern.“

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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

FM Group beobachtet weltweit dieselbe Ambition: Züchter wollen höhere Standards erfüllen und in Nachhaltigkeit investieren. „Fast alle Züchter sind zertifiziert und werden regelmäßig streng geprüft. Wir wissen genau, wo jeder steht. Läuft ein Zertifikat ab, erhalten wir sofort eine Meldung.“
FM Group fokussiert sich auf Siegel aus dem FSI-Korb, wie Florverde, Fairtrade und MPS. Während Messewochen wird das Thema Zertifizierung mit internationalen Züchtern immer besprochen. Zudem lässt FM Group Stichproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln durchführen. Bei Abweichungen folgt ein Gespräch über notwendige Verbesserungen.

Augen und Ohren in der Welt

FM Group verfügt weltweit über eigene Einkaufsbüros und lokale Teams, unter anderem in Südamerika, Afrika und Südeuropa. „Unsere Kollegen vor Ort sind wortwörtlich unsere Augen und Ohren in der Kette“, erklärt Glas. „Sie besuchen die Betriebe, prüfen die Bedingungen und begleiten Verbesserungen.“ Auch mit niederländischen Partnerbetrieben wie Fresco Flowers, Rosa Plaza und Rotoflowers bleibt der Kontakt eng. „Wir arbeiten mit festen Partnern, die wir kennen und denen wir vertrauen. Transparenz ist alles.“

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Nachhaltigkeit in kleinen Dingen

Bei langen Transporten ist gute Verpackung entscheidend. Dennoch testete FM Group mit südamerikanischen Betrieben, die Plastikhüllen wegzulassen, da Floristen sie meist sofort entfernen. Das sparte 41,5 kg Plastik pro Woche, über 2.100 kg pro Jahr. Die geschätzte CO₂-Einsparung: rund 13.000 kg. FM Group arbeitet Schritt für Schritt weiter, mit Pilotprojekten pro Land und Produkt. Kleine Änderungen, große Wirkung.

Nicht mit dem Finger zeigen, sondern zusammenarbeiten

Blumen bleiben weltweit ein wichtiger Bestandteil von Ritualen, Feiern und Alltagsmomenten, deshalb ist die Nachhaltigkeit der Lieferkette so wichtig. FM Group möchte Verantwortung übernehmen für die Reise jeder Blume. Nicht durch Schuldzuweisungen, sondern durch Zusammenarbeit. „Wir wollen unseren Züchtern helfen, nachhaltiger zu werden“, sagt Glas. „Und gleichzeitig Floristen das Wissen geben, um bewusste Entscheidungen zu treffen.“

In Teil 3 von Blumen von weit her folgen Praxisbeispiele aus Südamerika, die zeigen, wie Züchter in nachhaltige und soziale Verbesserungen investieren und an einer zukunftssicheren Kette arbeiten.

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